Erfassung der Wärmebrücken bei der energetischen Berechnung

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Erfassung der Wärmebrücken bei der energetischen Berechnung

Es ist eine Voraussetzung für die Passivhaus-Planung, Wärmebrücken zu erfassen und Details in möglichst optimierter Form auszuführen. Dazu werden die Wärmebrücken in der PHPP-Berechnung exakt bilanziert und in der Bilanzierung der Transmissionsverluste einbezogen.

Bei der Heizwärmebedarfsberechnung werden alle wärmeübertragenden Flächen der Gebäudehülle mit Außenmaßbezug berechnet. Wird ein Detailanschluss im Vergleich dazu hinsichtlich des Wärmeverlustes betrachtet, ergibt sich als Differenzwert der Wärmebrückenverlustkoeffizient (Ψ) längenbezogen in W/mK. Wird die Dämmung in voller Dicke um eine Außenecke herumgeführt, ergibt sich aus dem geometrischen Vorteil ein negativer Wert für Ψ. Optimierte Detaillösungen können deshalb für ein Gebäude zu einem Bonus hinsichtlich der Wärmebrückensituation gegenüber dem aus den Flächen berechneten Heizwärmebedarf führen.

Es sollte darauf hingewiesen werden, dass aus bauphysikalischer Sicht die Auswirkungen ungünstiger Anschlussdetails bei schlecht gedämmten Gebäuden am gravierendsten sind, während bei gut gedämmten Gebäuden die Folgen eher gering sind. Das liegt daran, dass bei hohen Dämmdicken die Oberflächentemperatur auf der Innenseite der Bauteile höher liegt. Dadurch entsteht zur Wärmebrücke hin ein Wärmestrom, der an der ungünstigsten Stelle ebenfalls zu einer höheren – also günstigeren – Temperatur führt als bei einer vergleichbaren Konstruktion mit geringerer Dämmung. Darin liegt auch die Begründung, dass bei Passivhäusern kein Schimmel aufgrund dieses Effektes auftritt.

Abbildung 12: links: Vordach in massiver Ausführung mit vollflächiger Wärmebrücke; rechts: wärmebrückenfreie Ausführung des Vordaches in leichter Stahlbauweise (Quelle: Manfred Büssem, demozentrum-bau.de, Folien S. 25, 26)

Abbildung 12: links: Vordach in massiver Ausführung mit vollflächiger Wärmebrücke; rechts: wärmebrückenfreie Ausführung des Vordaches in leichter Stahlbauweise (Quelle: Manfred Büssem, demozentrum-bau.de, Folien S. 25, 26)

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