08_Lokale und regionale Bedingungen

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Anpassung an lokale und regionale Bedingungen

In verschiedenen Regionen und Ländern wird unterschiedlich gebaut, und das hat auch gute Gründe. In heißen, trockenen Gegenden braucht man andere Baustoffe und andere Bauweisen als in kühlen Gebieten mit mehr Niederschlag. Wenn man das Klima am Standort berücksichtigt, kann man Vorteile nützen und Nachteile vermeiden, z.B. indem man die Sonneneinstrahlung für die Wärmegewinnung verwendet und damit weniger zusätzliche Heizenergie braucht, oder indem man in heißen Gegenden vor allem auf Sonnenschutz achtet.

Es ist prinzipiell wichtig, sich die Umgebung eines Bauplatzes genau anzuschauen und ein Gebäude an die Gegebenheiten anzupassen, z.B. indem das Gebäude in kühlen Gegenden so ausgerichtet wird, dass es vor Wind geschützt ist oder dass möglichst viel Sonnenwärme in die Innenräume gelangt. Umgekehrt kann die richtige Ausrichtung in heißen Gegenden dafür sorgen, dass der Wind im Gebäude Abkühlung schafft und die Sonne nicht direkt in die Räume strahlt.

 

Abbildung 7: Wind kann für natürliche Belüftung genutzt werden (Quelle: GrAT)  

Abbildung 7: Wind kann für natürliche Belüftung genutzt werden (Quelle: GrAT)

 
Auch die vorhandene Infrastruktur ist wichtig. Ein Gebäude, das so entlegen geplant wird, dass ein Auto notwendig ist, verursacht im Endeffekt mehr Kosten und Energieverbrauch als ein Gebäude, das an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden ist.

Sich beim Bauen an die lokalen Bedingungen anzupassen, kann auch heißen, Ressourcen zu verwenden, die in der Nähe verfügbar sind. So können beispielsweise regionale nachwachsende Rohstoffe (wie Holz und Stroh in Mitteleuropa) oder Lehm, der direkt auf der Baustelle aus dem Aushub gewonnen wird, genutzt werden. Dadurch werden Transportwege verkürzt, was wiederum Energie und Kosten einspart und CO2-Emissionen reduziert.

Aber nicht nur die Umgebung bestimmt, wie gebaut wird, sondern umgekehrt hat das Bauen auch Einfluss auf die Umgebung. Schon bei den Bauarbeiten selbst können Belastungen für die nähere Umwelt auftreten, z.B. indem Schadstoffe und Staub in die Luft oder in nahe Gewässer abgegeben werden. Daher ist es wichtig, schadstoffarme Baustoffe zu verwenden und dafür zu sorgen, dass Baustoffe fachgerecht verarbeitet werden.

Ein anderer Effekt, den Bauen auf die Umgebung haben kann, ist der sogenannte Wärmeinseleffekt. In städtischen Gebieten, in denen große Flächen verbaut sind und es wenige Grünflächen gibt, überhitzt sich bei Sonneneinstrahlung die Luft stärker. Deshalb ist es in der Stadt meistens wärmer als im Umland. Dagegen kann beispielsweise helfen, mehr unbebaute Flächen einzuplanen oder Dächer zu begrünen.

 

   

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