05_Ökologischer Rucksack

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Ökologischer Rucksack

Wie viel wiegt ein Laptop, 3 kg oder 300 kg? Blöde Frage? Wenn man den Laptop zusammen mit seinem ökologischen Rucksack wiegt, kommt man aber leicht auf 300 kg. Jedes Produkt trägt einen ökologischen Rucksack mit sich herum. Darin sind alle Ressourcen enthalten, die gebraucht werden, um das Produkt herzustellen, zu nutzen und zu entsorgen. Für den Laptop werden beispielsweise Metalle gebraucht, für deren Abbau wiederum andere Ressourcen benötigt werden, z. B. Wasser, Energie, Maschinen usw. Die Herstellung und der Transport des Laptops beanspruchen ebenfalls Ressourcen; wenn man ihn verwendet, verbraucht er Energie, und die Entsorgung ist auch aufwendig – das alles zusammen ergibt einen ökologischen Rucksack von rund 300 kg.

Dieselbe Rechnung kann man mit allen Produkten und Dienstleistungen machen: Für 1 kg Papier werden 15 kg Ressourcen gebraucht, für eine Jeans 30 kg. Ein Goldring, der 10 g wiegt, trägt sogar 5 Tonnen im ökologischen Rucksack!
Die Menge an Ressourcen, die ein Produkt oder eine Dienstleistung braucht, wird auch mit der MIPS-Methode (Material-Input pro Service-Einheit) bewertet. Dabei wird berechnet, wie viele Materialien für eine bestimmte Menge eines Produkts oder einer Dienstleistung gebraucht werden (z. B. pro Quadratmeter). Man kann z.B. den Verbrauch von nachwachsenden und von nicht nachwachsenden Materialien, von Wasser und von Luft getrennt bemessen.

Abbildung 3: MIPS-Analyse von verschiedenen Bodenbelägen (Quelle: GrAT)

Abbildung 3: MIPS-Analyse von verschiedenen Bodenbelägen (Quelle: GrAT)

Der ökologische Rucksack bzw. die MIPS-Analyse zeigt sehr anschaulich, dass für jedes Produkt viel mehr Ressourcen gebraucht werden, als man glaubt. Wenn man verschiedene Rucksäcke miteinander vergleicht, kann man sich auch besser für die umweltfreundlichere Variante entscheiden.
Was verkleinert den ökologischen Rucksack eines Produkts? Prinzipiell gilt: Möglichst wenig Material und möglichst wenig Energie verbrauchen. Transportwege sollten kurz sein, die Lebensdauer des Produkts lang. Es ist auch gut, wenn man Einzelteile oder das ganze Produkt wiederverwerten kann.

Dr. Friedrich Schmitt-Bleek, Entwickler des „Ökologischen Rucksacks“ und des MIPS-Konzepts, zu diesem Thema: http://www.faktor-x.info/wissenschaft/schmidt-bleekmai-2003.html

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