10_Beispiele aktueller Entwicklungen in der energieeffizienten Siedlungsplanung
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Beispiele aktueller Entwicklungen in der energieeffizienten Siedlungsplanung
Die Plus-Energie-Siedlung ist selbst eigentlich die aktuellste Entwicklungsstufe in der Umsetzung von energieeffizientem Bauen. Neben Änderungen in der Definition und bei der Qualitätskontrolle werden aktuelle Entwicklungen einerseits durch die Versorgungsunsicherheit im Energiebereich und andererseits durch technische Neuerungen hervorgerufen, aber auch gesellschaftliche Veränderungen wie zum Beispiel Urbanisierung tragen zur Weiterentwicklung bei.
Beispiel BHKW- / Kraft-Wärme-Kopplung für Nah- und Fernwärmesystem (Modul Blockheizkraftwerke auf http://www.e-genius.at): Der Vorteil von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) liegt in der hocheffizienten Brennstoffausnutzung im Vergleich zur konventionellen Energiewandlung mit Heizkesseln auf der Wärmeseite und üblichen Kraftwerken mit Primärenergiefaktoren von i. M. 2,6 für die Generierung von Strom. KWK muss mittelfristig mit erneuerbaren Brennstoffen betrieben werden. Das gilt im kleintechnischen Maßstab ebenso wie bei Nah- und Fernwärmesystemen. Erneuerbare KWK kann einen konstruktiven Einfluss auf die Versorgungsstruktur ausüben. Das gilt insbesondere für Nah- und Fernwärmenetze in verdichteten Siedlungsstrukturen. Die Technik kann einerseits dazu genutzt werden, insbesondere in den zentralen Winter-Heizmonaten chemisch gebundene Energie in Wärme und Strom zu wandeln, um damit in der Gesamtbilanz den erhöhten Strombedarf für Wärmepumpen-Heizungen in der Fläche zu unterstützen. Grundsätzlich kann mit KWK darüber hinaus das Netz auch hinsichtlich des Lastmanagements stabilisiert werden und in diesem Sinn in die Smart Grid Regelung einbezogen werden.
(Quelle: Schulze Darup, Plus-Energie-Gebäude, Kapitel 5, http://www.e-genius.at)
Städtebauliche Aspekte
„Die Verknüpfung von städtebaulicher Planung mit energetischen Aspekten ist bislang reduziert auf unwesentliche Festsetzungen in Bebauungsplänen auf der einen Seite und die klassische Versorgungstechnik andererseits. Plus-Energie-Konzepte benötigen Verknüpfungen auf einer deutlich breiteren Ebene. Zunächst einmal werden durch die Effizienzmaßnahmen die Versorgungssysteme in den nächsten zwei Jahrzehnten völlig neu definiert werden müssen. Bei deutlich geringerer Energiedichte müssen Fernwärmenetze angepasst bzw. die Anschlussdichte erhöht werden. Es kann auch notwendig werden, Netzteile zurückzubauen. Das gilt ebenso in manchen Bebauungsgebieten mit geringer Dichte für Gasnetze, die nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Zugleich wird es bei steigenden Energiepreisen interessanter, Synergien z. B. durch die Nutzung von Abwärme oder thermische Kaskadennutzung mit unterschiedlichen Temperaturniveaus zu betreiben. Städtebaulich orientierte Energiegutachten weisen dieses Thema ebenso als Standardanforderung auf wie die Einrichtung von Nahwärmesystemen in verdichteten Bereichen.
Die Integration erneuerbarer Energiegewinnung in die Siedlungsstruktur ist eine große Herausforderung sowohl an die dafür notwendigen Technikentwicklungen als auch an die hochwertige Gestaltung zur Einbindung in die Architektur. Es reicht nicht, Photovoltaikflächen mehr oder minder zufällig auf Gebäudedächer zu installieren, sondern es werden hochwertige Fassadenintegration, die Einbindung in weitere städtische Nutzungen von Infrastruktur- und Nutzbauten sowie im Verkehrswesen bis hin zu Schallschutzwänden erfolgen.“
(Quelle: Schulze Darup, Plus-Energie-Gebäude, Kapitel 4, Hrsg. GrAT, http://www.e-genius.at) |
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