Effiziente Haushaltsgeräte

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Ausstattung mit effizienten Haushaltsgeräten

Um die Energieeffizienz in Gebäuden zu erhöhen, muss auch der Stromverbrauch von Haushaltsgeräten genauer betrachtet werden.

Tabelle 2: Verteilung des Stromverbrauchs 2008 nach Verbrauchskategorien (Quelle: Daten von Statistik Austria 2009)
Tabelle 2: Verteilung des Stromverbrauchs 2008 nach Verbrauchskategorien (Quelle: Daten von Statistik Austria 2009)

Die Anschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte kann den Stromverbrauch im Haushalt enorm senken. Es muss immer auf die höchstmögliche Effizienz bei der Auswahl der Haushaltsgeräte geachtet werden. Man muss bedenken, dass Produkte, die schon heute nur mittelmäßig sind, in der Zukunft bald vergleichsweise ineffizient werden. Anschaffungen sollten sich über viele Jahre bewähren.

Die Einführung und Standardisierung energieeffizienter Geräte hat gegenwärtig in Europa eine sehr hohe Priorität. "Stromeffizienz ist nicht nur eine wesentliche Grundvoraussetzung für den sinnvollen Betrieb eines Plus-Energie-Gebäudes. Vielmehr ist besonders in diesem Bereich ein sehr hohes Effizienzpotenzial für die Anforderungen der Energiewende mit bestem Kosten-Nutzen-Verhältnis gegeben. Da die Investitionszyklen bei den Stromanwendungen im Wohngebäudebereich wie im gewerblichen Bereich deutlich niedriger liegen als die der baulichen Maßnahmen, lässt sich bei jeder Neuanschaffung ein deutlicher Effizienzsprung realisieren ohne bedeutsame Mehrinvestitionen gegenüber einem Standardgerät. Hilfreich für diese Entwicklung könnten folgende Aspekte sein:

  1. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Marketinginitiativen wird Stromsparen zu einem zentralen Ziel erhoben, das gesellschaftlich hoch anerkannt wird (das widerspricht der aktuellen Situation, dass hoher Energieverbrauch bzw. der Betrieb oder die Nutzung von Anlagen und Geräten mit hohem Energieverbrauch als Statussymbol gesehen wird).
  2. Hersteller verpflichten sich auf das Top-Runner-Prinzip, das heißt, es wird in schnellen Zyklen jeweils nur noch die effizienteste Technik hergestellt und vertrieben.
  3. Der Handel schließt sich dieser Verpflichtung an und bietet hocheffiziente Geräte zu möglichst günstigen Preisen an; energieintensive Geräte werden nicht mehr angeboten.
  4. Förderungen für die Anschaffung hocheffizienter Geräte bieten einen Anreiz für VerbraucherInnen, ineffiziente Geräte schneller durch effiziente Technik zu ersetzen. Dieser Effekt ist gleichzeitig ein Marktanreizprogramm und motiviert Hersteller und Handel, ihren oben beschriebenen Part einzubringen.
  5. Der Rebound-Effekt wird in Abstimmung mit den Herstellern minimiert, indem keine Marketinganreize für Geräte durchgeführt werden, die zwar effizient sind, aber durch eine unsinnig erhöhte Nutzungsperformance oder Größe die Effizienzaspekte aufzehren.“

(Schulze Darup, Plus-Energie-Gebäude, Hrsg. GrAT, www.e-genius.at).

Stromsparpotenzial Kühlen und Gefrieren

Üblicherweise werden in einem Vierpersonenhaushalt 600 bis 1.000 kWh pro Jahr für Kühlen und Gefrieren verbraucht. Durch den Kauf eines neuen, effizienten Gerätes kann dieser Wert deutlich gesenkt werden. Bestgeräte für Kühl-/Gefriergeräte verbrauchen nur etwas über 60 kWh/a. Gefrierschränke weisen als Bestmarke circa 100 kWh/a auf. Sinnvoll ist in zahlreichen Haushalten eine Kühl-Gefrier-Kombination, die genügend Gefrierfläche für die üblichen Anwendungen zur Verfügung stellt und bei Bestgeräten mit 130 kWh/a zu betreiben ist.

Stromsparpotenzial Kochen und Backen:

Für die Zubereitung der Speisen sind etwa 10 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs, für vier Personen also circa 400 kWh/a erforderlich. Durch optimierte Geräte können Einsparungen erzielt werden, die allerdings geringer ausfallen als bei den anderen dargestellten Anwendungen. Ein hohes Maß an Einsparung ist vor allem durch sparsames Nutzerverhalten möglich, wozu bei E-Herden die Nutzung von Restwärme der Kochfelder ebenso gehört wie gegebenenfalls die Nutzung von Drucktöpfen oder das zielgerichtete Erhitzen von Wasser mit optimierten Wasserkochern anstatt auf der Herdplatte.

Stromsparpotenzial Fernsehen:

Alte Fernsehgeräte mit größeren Bildschirmen liegen im Betrieb bei einer Leistungsaufnahme von deutlich über 200 Watt bei Verbrauchswerten von mehreren Watt im Standbybetrieb. Das ergibt im Jahr durchaus 400 kWh. Aktuelle Röhrengeräte mit circa 80 cm Bildschirmdiagonale benötigen 100 bis 160 Watt. LED-Bestgeräte können bei 48 cm Bildschirmdiagonale mit 18 Watt betrieben werden, was bei mittelmäßigem Fernsehkonsum von durchschnittlich gut vier Stunden am Tag im Jahr 28 kWh ausmacht. Größere Geräte sind entsprechend höher im Verbrauch, wie die Tabelle aufzeigt. Höhere Effizienz kann durchaus durch den Rebound-Effekt teilweise zunichte gemacht werden, indem größere Geräte genutzt werden.

Quelle: Schulze Darup, Plus-Energie-Gebäude, Hrsg. GrAT, www.e-genius.at

Neue Produkttechnologien bieten Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu steigern, indem Produkte miniaturisiert werden und mehrere Funktionen übernehmen. Deutlich wird dieser Vorgang, wenn man zum Beispiel die Entwicklungen von der Stereoanlage über den Walkman zum MP3-Player betrachtet. Damit nimmt auch die Mobilität zu und die Integration von Produkten in größere Einheiten. Je mehr technische Möglichkeiten und Mobilitäten zur Verfügung stehen, desto mehr werden sie jedoch von den VerbraucherInnen auch eingefordert.

Energieeffizienzklassen

Die Kennzeichnung verschiedener elektrischer Geräte ist durch eine Richtlinie der Europäischen Kommission für alle Hersteller verpflichtend. Dadurch soll es für KonsumentInnen leichter werden, energieeffiziente Produkte auszuwählen.

Die Richtlinie betrifft die Einsparung von Energie und weiteren Ressourcen bei der Herstellung, dem Betrieb und der Entsorgung der betreffenden Produkte.
Die Richtlinie galt anfangs für Waschmaschinen, Kühlschränke, Gefriertruhen und Geschirrspüler. Mittlerweile müssen auch Fernseher entsprechend deklariert sein.

Die Ausweitung der Kennzeichnung auf weitere Produktgruppen ist in Planung.
„A“ steht für die höchste Energieeffizienz bzw. A+++ für die derzeit höchste erreichbare Klasse, G steht für die schlechteste Energieeffizienz.

Abbildung 4: Energieeffizienzklassen (Quelle [Ausschnitt]: Chris828; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Energielabel_de.svg?uselang=de )
Abbildung 4: Energieeffizienzklassen (Quelle [Ausschnitt]: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Energielabel_de.svg?uselang=de )

Energiesparlampen und andere effiziente Haushaltsprodukte waren bisher Gegenstand vieler Energiesparprogramme, die von gesetzlich verpflichteten Energieunternehmen umgesetzt wurden. Auch sparsame Duschköpfe und Armaturen haben zur effizienteren Nutzung von Energie beigetragen.

Umweltfreundliche Produkte finden sich auf http://www.topprodukte.at/, einer Website von klima:aktiv.

   

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