Effizienz im HLK-Bereich

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Effizienz im HLK-Bereich (Heizung, Lüftung, Klima)

Haustechnikbestandteile benötigen für ihre Funktion und ihre Regelung Hilfsstrom. Ein durchschnittlicher Haushalt weist in zahlreichen Fällen eine Pumpen- und Regelleistung von 200 Watt auf. Daraus ergibt sich ein mittlerer jährlicher Stromverbrauch von 600 kWh bei einer mittleren jährlichen Laufzeit von 3.000 Stunden. Bei Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten werden die Herausforderungen hinsichtlich der Anlagenoptimierung erhöht. Es lohnt sich also, bei Neuanschaffungen im Bereich Haustechnik deren Energieverbrauch kritisch zu prüfen. (Vergleichen Sie dazu auch das Modul „Hocheffiziente Sanierung“ auf www.e-genius.at.)

Der Endenergiebedarf drückt aus, welche Energiemenge für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung, einschließlich der Verluste der Anlagentechnik, aufgewendet werden muss, um einen definierten Wohnkomfort zu erreichen. Damit ist der Endenergiebedarf auch ein Indikator für die Energieeffizienz eines Gebäudes.

Bezogen auf den Anlagenaufwand bedeutet dies, dass der Energieverbrauch für den Betrieb von elektrischen Pumpen (Umwälzpumpen), den Betrieb von Wärmepumpen etc. berechnet wird. Dieser Verbrauch fließt über die sogenannte Anlagenaufwandszahl (ep) in den Endenergiebedarf eines Gebäudes ein. Diese dimensionslose Kennzahl drückt das Verhältnis des Primärenergiebedarfs zum Energiebedarf durch die genannten Leistungen aus. Für die Berechnung sind Trinkwassererwärmung, Lüftung und Heizung und die benötigte Hilfsenergie relevant.

Energieeffizienz bedeutet folglich auch, für die Auswahl eines Heizsystems den Anlagenaufwand zu berücksichtigen. Gute Standardanlagen haben Werte um 1,4; bei verbesserten Anlagen und wenn erneuerbare Energiequellen verwendet werden, sind auch Werte unter 1,0 möglich, was bedeutet, dass der Nutzen höher ist als der Aufwand. (Vergleichen Sie dazu auch das Modul „Hocheffiziente Sanierung“ auf www.e-genius.at.)

Abbildung 7: Zu-/Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung in einem Einfamilienhaus (Quelle: Schulze Darup)
Abbildung 7: Zu-/Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung in einem Einfamilienhaus (Quelle: Schulze Darup)

Bei komplexeren Lüftungs- und Klimaanlagen ist eine umfassende Energieanalyse der bestehenden oder geplanten Anlagen notwendig, um zu einer technisch und wirtschaftlich effizienten Lösung zu kommen.

Effizienzkriterien

Die Effizienzkriterien für die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung für ein Passivhaus:

- Wärme: Effektiver Wärmebereitstellungsgrad > 75 % nach PHI oder Wärmebereitstellungsgrad nach DIBt-Prüfreglement mindestens 84 % nach TZWL-Liste
- Strom: max. 0,45 W/m3h pro gefördertem Zuluft-Volumenstrom

Der Wärmebereitstellungsgrad bezeichnet grob gesehen den Wirkungsgrad des Wärmetauschers im Lüftungsgerät und ist damit ein wesentlicher Indikator für die Effizienz einer Anlage und ein wichtiges Qualitätskriterium. (Siehe dazu auch das Modul „Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung“ auf www.e-genius.at.)

Elektrizität ist eine sehr hochwertige Energieform, die für das „Verheizen“ zu wertvoll ist. Aus ökologischer Sicht muss man überdies bedenken, dass für jede Kilowattstunde für die Endnutzung fast 3 Kilowattstunden für die Stromproduktion verbraucht wurden. Je geringer der Energieverbrauch bei der Erzeugung von Heizwärme und Warmwasseraufbereitung ist, desto mehr gilt es auch den Verbrauch von Haushaltsstrom zu senken.

Effizienz bei der Heizung wird erreicht durch:

- Verwendung effizienter Kleinst-Pumpen der Effizienzklasse AA (auch am Heizkörper) oder Thermostatventile,
- Verwendung von Flächenheizungen mit sehr niedriger Vorlauftemperatur sowie durch
- Gebäudetechnik-Regelung mit hoher Effizienz in möglichst einfacher Form und leicht bedienbar.

Die Heizung muss natürlich immer gemeinsam mit der baulichen Ausführung des Gebäudes betrachtet werden: Je weniger Wärmebrücken und Verluste durch eine unzureichend gedämmte Gebäudehülle entstehen, desto weniger Energie wird zur Bereitstellung der Wohnraumtemperatur benötigt.

   

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