Auswirkungen und Prognosen

Welche Auswirkungen des Klimawandels sind in Zukunft zu erwarten?

Die bereits zu beobachtenden negativen Auswirkungen der letzten Jahre werden sich in Zukunft verstärken. Bei einem Anstieg der mittleren globalen Temperatur um mehr als 1,5-2,5°C und einem gleichzeitigen Anstieg der CO2-Konzentration in der Luft wird es erhebliche Veränderungen der Struktur und Funktion von Ökosystemen und der Verbreitung von Arten geben. Projizierte Auswirkungen

Dabei werden viele der ärmsten Regionen der Welt aufgrund von Mehrfachbelastungen und niedriger Anpassungskapazität die verwundbarsten Regionen gegenüber Klimaschwankungen und -änderungen sein. Für Afrika wird projiziert, dass bereits bis zum Jahr 2020 bis zu 250 Millionen Menschen aufgrund der Klimaänderung unter zunehmender Wasserknappheit leiden. In einigen afrikanischen Ländern könnten sich die Erträge aus der vom Regen abhängigen Landwirtschaft bis 2020 um bis zu 50% reduzieren und somit die Nahrungsmittelknappheit auf dem Kontinent verstärken. Überhaupt werden sich von Dürre betroffene Gebiete weltweit flächenmäßig ausdehnen. Für nahezu alle Regionen Europas werden durch einige künftige Auswirkungen der Klimaänderung nachteilige Beeinträchtigungen erwartet. Für die überwiegende Mehrheit von Ökosystemen wird sich eine Anpassung an den Klimawandel als schwierig erweisen. In den Gebirgsregionen wird es zu einem weiteren Rückzug der Gletscher, einem Rückgang der Schneefälle und zu einem erheblichen Verlust der Arten (in Hochemissions-Szenarien in manchen Gebieten um bis zu 60% bis 2080) kommen. Für Südeuropa werden schlechtere Lebensbedingungen durch hohe Temperaturen und geringere Wasserverfügbarkeit projiziert. In Mittel- und Osteuropa werden die Niederschläge im Sommer abnehmen und das gesundheitliche Risiko als Folge von Hitzewellen zunehmen. Alle Auswirkungen sind stark vom Temperaturverlauf abhängig

Welche Entwicklung der CO2-Emissionen wird prognostiziert?

Die weltweiten Treibhausgasemissionen haben seit der Zeit vor der Industrialisierung stark zugenommen (zwischen 1970 und 2004 mit einem Anstieg von 70%). Über den Zeitraum 1970 – 2004 haben sich die Emissionen des Energieversorgungssektors und des Verkehrs verdoppelt. Die Industrie steigerte ihre Emissionen um 65% und für Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft stieg der Wert um 40%. In einigen Ländern und Sektoren führten politische Maßnahmen zu Emissionsrückgängen. Der Umfang dieser Maßnahmen war jedoch zu gering, um den weltweiten Emissionszuwachs zu stoppen. Ohne stärkere politische Anstrengungen (insbesondere auch hinsichtlich eines internationalen Folgeabkommens zum 2012 auslaufenden Kyoto-Protokoll) werden die globalen Emissionen von Treibhausgasen über die nächsten Jahrzehnte weiter zunehmen. CO2-Emissionen pro Kopf Ein überproportional hoher Anteil des Zuwachses wird dabei aus Entwicklungs- und Schwellenländern stammen, wobei deren durchschnittliche Pro-Kopf-CO2-Emissionen immer noch wesentlich unter denen der Industrieländer liegen werden. Die globale atmosphärische Kohlendioxidkonzentration ist von einem vorindustriellen Wert von etwa 280 ppm auf 379 ppm im Jahre 2005 angestiegen. Die atmosphärische Kohlendioxidkonzentration im Jahre 2005 übertrifft die aus Eisbohrkernen bestimmte natürliche Bandbreite der letzten 650.000 Jahre (180 bis 300 ppm) bei Weitem. Um die Erderwärmung bis 2050 auf max. 2,0 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen muss der Wert dauerhaft auf 350ppm gesenkt werden.

Welche Maßnahmen können zur Vermeidung von CO2-Emissionen beitragen?

Wir alle können zum Schutz des Klimas beitragen, indem wir regenerative Energiequellen nutzen und Verhaltensmuster hin zu mehr Ressourcenschutz ändern. Die Verringerung des Energiebedarfs steht dabei an erster Stelle und ist oft auch die kostengünstigste Maßnahme zum Schutz des Klimas. Insbesondere bei Gebäuden, im Verkehrssektor und in der Industrie können damit CO2-Emissionen beträchtlich reduziert werden. Investitionen in die Energieversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern basierend auf regenerative Energieträger tragen aufgrund des dort sehr stark steigenden Energiebedarfs ebenfalls wesentlich zur Emissionsminderung bei. Darüber hinaus helfen diese Projekte klimafreundliche Technologien zu verbreiten und die volkswirtschaftlichen Kosten (und damit auch die eines jeden Einzelnen) für das Erreichen von Klimaschutzzielen zu minimieren. Beispiele hierfür sind die von Klima ohne Grenzen geförderten CO2-Kompensationsprojekte. Ende 2012 läuft der Vertragszeitraum des Kyoto-Protokolls - der einzigen verbindlichen internationalen Regelung zum Klimaschutz - aus. Trotz vorherrschender Einigkeit über die Dringlichkeit, ist aufgrund der sehr unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Interessen nicht absehbar wann ein Folgeabkommen unterzeichnet wird. Gerade deshalb ist jetzt jeder Einzelne gefragt, eigenverantwortlich zu handeln und CO2-Emission zu reduzieren.